So erfüllend die Pflege eines geliebten Menschen sein kann, sie kostet oft viel Kraft. Zwischen Verantwortung, Alltag und eigenen Bedürfnissen entsteht leicht Überlastung.
Erschöpfung, Stress, Überforderung: Diese Gefühle sind nicht ungewöhnlich. Sie können Anzeichen für einen Burnout bei pflegenden Angehörigen sein. Burnout bedeutet, dass Sie sich körperlich, emotional und geistig völlig ausgebrannt fühlen. Das passiert oft, wenn andauernder Stress auf zu wenig Erholung trifft. Umso mehr kommt es darauf an, dass Sie Ihre körperliche sowie psychische Gesundheit für die Pflege stärken. Denn so wichtig es für Sie ist, sich um einen Menschen zu kümmern: Genauso wichtig ist es, dass Sie auf sich achten.
Hinweis: Burnout ist keine klassische Krankheit. Er kann aber Ihre Gesundheit und Ihre Fähigkeiten, gut zu pflegen, stark beeinträchtigen. Für pflegende Angehörige ist das leider eine große Gefahr, weil die Pflege häufig so viel Zeit und Kraft kostet.
Sie helfen beim Waschen, Anziehen oder Essen. Sie geben Medikamente, organisieren Termine und kümmern sich um vieles mehr. Diese und andere Aufgaben zehren an Ihren Kräften, häufig neben Beruf, Familie und weiteren Verpflichtungen. Je nach Pflegegrad steigt oft auch der Aufwand. So bleibt Ihnen manchmal nur wenig Zeit für sich. Sorgen um Krankheit, Alter oder Geld kommen dazu.
Überforderung in der Pflege kennen viele Angehörige. Das Gefühl, an die Grenzen zu kommen. Das kann sich körperlich äußern, zum Beispiel durch Rücken- oder Gelenkschmerzen. Auch die Seele leidet: Manche fühlen sich gestresst, traurig oder einsam. Wenn Körper und Seele dauerhaft erschöpfen, kann das zu Burnout führen.
Typische Anzeichen sind:
Solche Hinweise sind wichtige Warnsignale, dass Sie auf Ihre eigenen Grenzen achten sollten, um einen Burnout in der Pflege zu verhindern.
Viele pflegende Angehörige übersehen erste Signale, aus Pflichtgefühl oder dem Wunsch, stark zu sein.
Achten Sie besonders darauf, wenn Sie merken:
Tipp: Selbsttests für pflegende Angehörige können helfen, Überlastung früh zu erkennen und einem Burnout in der Pflege entgegenzuwirken. So können Sie rechtzeitig handeln. Hören Sie in sich hinein. Frühe Achtsamkeit kann Körper und Seele guttun.
Auf Ihre Bedürfnisse zu achten, kann Sie vor dem Ausbrennen schützen.
1. Eigene Grenzen achten
Sie müssen nicht alles allein schaffen. Kleine Pausen, Spaziergänge oder bewusste Entspannungsmomente helfen, neue Kraft zu tanken.
2. Entlastung durch Hilfe
Nutzen Sie Unterstützung, zum Beispiel Pflegedienste, Tagespflege oder Hilfe von Familie und Freunden.
Hinweis: Gesetzliche Angebote wie das Pflegezeitgesetz, die Familienpflegezeit oder Pflegegeld können zusätzlich entlasten. Diese regeln, wie Sie vorübergehend Ihre Arbeitszeit reduzieren oder finanzielle Unterstützung erhalten können.
3. Körperliche und psychische Gesundheit in der Pflege fördern
Mit Bewegung, ausgewogener Ernährung und ausreichend Schlaf bleiben Sie widerstandsfähig. Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder Achtsamkeit können Stress abbauen.
4. Wissen erweitern
Pflegewissen gibt Sicherheit. Online-Pflegekurse – wie die von curendo – vermitteln Techniken, Tipps und Wege zur Stressreduktion in der Pflege für Angehörige.
5. Psychologische Unterstützung für pflegende Angehörige nutzen
Manchmal reichen Pausen nicht aus. Gespräche mit psychologischen Fachkräften bieten einen geschützten Rahmen, um Sorgen zu teilen und Lösungen zu finden.
Wenn Sie für sich selbst sorgen, schenken Sie sich Kraft, jeden Tag und für Ihre Pflegeaufgabe.
So funktioniert’s