Selbstfürsorge

Burnout bei pflegenden Angehörigen: Wie Sie sich selbst stärken können

Anna-Kristin Steiner
Autorin
19. August 2025
Veröffentlicht am
Ein abgebranntes Streichholz steht zwischen frischen Streichhölzern.

So erfüllend die Pflege eines geliebten Menschen sein kann, sie kostet oft viel Kraft. Zwischen Verantwortung, Alltag und eigenen Bedürfnissen entsteht leicht Überlastung. 

Erschöpfung, Stress, Überforderung: Diese Gefühle sind nicht ungewöhnlich. Sie können Anzeichen für einen Burnout bei pflegenden Angehörigen sein. Burnout bedeutet, dass Sie sich körperlich, emotional und geistig völlig ausgebrannt fühlen. Das passiert oft, wenn andauernder Stress auf zu wenig Erholung trifft. Umso mehr kommt es darauf an, dass Sie Ihre körperliche sowie psychische Gesundheit für die Pflege stärken. Denn so wichtig es für Sie ist, sich um einen Menschen zu kümmern: Genauso wichtig ist es, dass Sie auf sich achten.

Hinweis: Burnout ist keine klassische Krankheit. Er kann aber Ihre Gesundheit und Ihre Fähigkeiten, gut zu pflegen, stark beeinträchtigen. Für pflegende Angehörige ist das leider eine große Gefahr, weil die Pflege häufig so viel Zeit und Kraft kostet.

Burnout bei pflegenden Angehörigen: Warum Sie so gefährdet sind

Sie helfen beim Waschen, Anziehen oder Essen. Sie geben Medikamente, organisieren Termine und kümmern sich um vieles mehr. Diese und andere Aufgaben zehren an Ihren Kräften, häufig neben Beruf, Familie und weiteren Verpflichtungen. Je nach Pflegegrad steigt oft auch der Aufwand. So bleibt Ihnen manchmal nur wenig Zeit für sich. Sorgen um Krankheit, Alter oder Geld kommen dazu.

Überforderung in der Pflege kennen viele Angehörige. Das Gefühl, an die Grenzen zu kommen. Das kann sich körperlich äußern, zum Beispiel durch Rücken- oder Gelenkschmerzen. Auch die Seele leidet: Manche fühlen sich gestresst, traurig oder einsam.   Wenn Körper und Seele dauerhaft erschöpfen, kann das zu Burnout führen.

Typische Anzeichen sind:

  • ständiger Zeitdruck und wenige Pausen
  • emotionale Belastung durch Krankheit, Demenz oder steigenden Pflegebedarf
  • wenig Kontakt zu anderen Menschen
  • keine Hilfe im Alltag
  • Unsicherheit bei pflegerischen oder medizinischen Aufgaben

Solche Hinweise sind wichtige Warnsignale, dass Sie auf Ihre eigenen Grenzen achten sollten, um einen Burnout in der Pflege zu verhindern.

Warnzeichen erkennen

Viele pflegende Angehörige übersehen erste Signale, aus Pflichtgefühl oder dem Wunsch, stark zu sein.

Achten Sie besonders darauf, wenn Sie merken:

  • Sie sind trotz ausreichend Schlaf oft müde.
  • Die Pflege belastet Sie immer stärker.
  • Sie reagieren schneller gereizt.
  • Sie ziehen sich von Freunden oder Hobbys zurück.
  • Sie spüren körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen, Herzrasen oder Magenprobleme.
  • Sie fühlen innere Leere oder Hoffnungslosigkeit.
Tipp: Selbsttests für pflegende Angehörige können helfen, Überlastung früh zu erkennen und einem Burnout in der Pflege entgegenzuwirken. So können Sie rechtzeitig handeln. Hören Sie in sich hinein. Frühe Achtsamkeit kann Körper und Seele guttun.

Wie Sie Burnout als pflegende Angehörige vermeiden können

Auf Ihre Bedürfnisse zu achten, kann Sie vor dem Ausbrennen schützen.

Ein junger Mann trinkt aus einer Trinkflasche. Unter seinem Arm klemmt eine Gymnastikmatte.

1. Eigene Grenzen achten

Sie müssen nicht alles allein schaffen. Kleine Pausen, Spaziergänge oder bewusste Entspannungsmomente helfen, neue Kraft zu tanken.

2. Entlastung durch Hilfe

Nutzen Sie Unterstützung, zum Beispiel Pflegedienste, Tagespflege oder Hilfe von Familie und Freunden.

Hinweis: Gesetzliche Angebote wie das Pflegezeitgesetz, die Familienpflegezeit oder Pflegegeld können zusätzlich entlasten. Diese regeln, wie Sie vorübergehend Ihre Arbeitszeit reduzieren oder finanzielle Unterstützung erhalten können.

3. Körperliche und psychische Gesundheit in der Pflege fördern

Mit Bewegung, ausgewogener Ernährung und ausreichend Schlaf bleiben Sie widerstandsfähig. Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder Achtsamkeit können Stress abbauen.

4. Wissen erweitern

Pflegewissen gibt Sicherheit. Online-Pflegekurse – wie die von curendo – vermitteln Techniken, Tipps und Wege zur Stressreduktion in der Pflege für Angehörige.

5. Psychologische Unterstützung für pflegende Angehörige nutzen

Manchmal reichen Pausen nicht aus. Gespräche mit psychologischen Fachkräften bieten einen geschützten Rahmen, um Sorgen zu teilen und Lösungen zu finden.

Praktische Tipps für Ihren Alltag

  • Schreiben Sie täglich drei Dinge auf, für die Sie dankbar sind.
  • Tauschen Sie sich mit anderen pflegenden Angehörigen aus.
  • Setzen Sie Prioritäten: Was ist heute wichtig, was kann warten?
  • Planen Sie bewusst kleine Momente der Freude ein.

Wenn Sie für sich selbst sorgen, schenken Sie sich Kraft, jeden Tag und für Ihre Pflegeaufgabe.

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